Per Kirkeby: Skulpturen und Blackboards

Per Kirkeby: Skulpturen und Blackboards

Fasanenstraße 72 Berlin, 10719, Germany Friday, April 29, 2016–Monday, May 30, 2016

Per Kirkeby, 1938 in Kopenhagen geboren, ist einer der vielseitigsten Künstler der Gegenwart, ein universaler Künstlergeist. Er setzt sich mit Malerei, Architektur, Bild-hauerei sowie mit Film und Literatur auseinander. Als promovierter Geologe, der 1962 eine Ausbildung an der Experimental Art School beginnt, ist seine Sicht sowohl eine wissenschaftliche wie eine künstlerische.

In der Ausstellung werden die Bronzeskulpturen „Læsø-Kopf“ I–IV und „Arm und Kopf“ IX und X von 1983 den sogenannten „Blackboards“ aus den Jahren 1992 bis 2001 gegenübergestellt. Beide Medien vermitteln Kirkebys Kanon wechselnder Elemente und Themen. Gemeinsam ist ihnen die Verwandlung von Stein- oder Pflanzenstrukturen in menschlich Körperhaftes und umgekehrt.

Für die „Blackboards“ verwendet Kirkeby quadratische Masonitplatten – grundsätzlich im Format 122 x 122 cm – als Malgrund. Er grundiert sie zunächst mit schwarzem Tafellack, um dann mit Lack, weißer Tafelkreide oder Farbkreide intuitive, spontane Zeichnungen aufzutragen. Kirkebys Tafeln haben den gleichen konzeptuellen Ausgangspunkt, erhalten aber eine künstlerische Wendung, indem er Formen und Strukturen aus der Natur wie Geäst oder Baumrinden einfließen läßt.

Die Bronzen „Læsø-Kopf“ I–IV und „Arm und Kopf“ IX und X haben ihren Ursprung ebenfalls in amorphen Strukturen. Schwarz patiniert und massiv in ihrer Blockhaftigkeit, sind sie typische „Malerskulpturen“: Sie prägt eine reliefartige, wie mit einem kräftigen Pinselstrich modellierte Oberfläche. Ihre auf den malerischen Effekt hin gearbeiteten, zerklüfteten Oberflächen lassen den menschlichen Körper als eine Form erscheinen, die im Mineralischen und Vegetativen ihre Entsprechung hat.

Katalog 10 Euro

//

Born in 1938 in Copenhagen, Per Kirkeby is one of the most diverse artists of our age – a creative polymath. His work encompasses painting, architecture, sculpture, as well as film and literature. Having completed a PhD in Geology, he began studying at the Experimental Art School in 1962 – a background that embeds his viewpoints as in the scientific as in the artistic world.

The exhibition juxtaposes examples of the “Blackboards“ (1992–2001) and the bronzes „Læsø-Head“ I–IV and „Arm and head“ IX and X (1983), bringing together Kirkeby’s entire canon of shifting elements and themes. The works, all in some way, depict stone and plant structures metamorphosing into human shape, and vice versa.

For the „Blackboards“ Per Kirkeby used square Masonite panels – typically measuring 122 x 122 cm – as painting ground. He created the “Black Pictures” by priming the panels with a chalkboard coating in order then to apply spontanous, intuitive drawings with varnish, white chalk or coloured chalk. Resembling school blackboards, these works share a conceptual premise, nevertheless they are given an artistic twist by adopting forms with references to nature such as branches, tree trunks or other organic structures.

The bronzes „Læsø-Head“ I–IV also originate in the amorphous structures of nature. These black patinated bronzes, with jagged surfaces, massive and block-like, allow us to perceive the human body as a form that corresponds with both mineral and vegetable structures.

Catalogue 10 Euro