Edit Oderbolz: Genau so

Edit Oderbolz: Genau so

Limmatstraße 214 Zurich, 8005, Switzerland Friday, April 4, 2014–Saturday, May 24, 2014

untitled / ohne titel by edit oderbolz

Edit Oderbolz

Untitled / Ohne Titel, 2014

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Edit Oderbolz

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Edit Oderbolz

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Limmatstraße 214
Zurich, 8005, Switzerland

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Edit Oderbolz
Genau so

5 April - 24 May 2014

Opening Reception: Friday, 4 April 2014, 6 to 8 pm

Wir freuen uns sehr, neue Arbeiten von Edit Oderbolz (*1966) in ihrer zweiten Einzelausstellung in der Galerie zu zeigen . Der Titel Genau so deutet auf den Versuch hin, die Arbeit en in der Au s stellung mit Worten zu beschreiben. Der Titel ist nicht lakonisch gemeint, sondern steht für das Erfassen und Festhalten eine r Stimmung , für die es Worte bedarf , die schwer zu finden sind .

Die fotografische Einladungskarte beinhaltet bereits einige Aspekte , die in der Ausstellung anklingen: Sie vermittelt eine Stimm ung der Präsenz ohne jegliche Sentimentalität . Die Aufnahme entstand auf d er Fahrt über die Nordsee von Rotterdam nach Ha rwich in Essex, nahe dem Landstrich , durch den der deutsche Schriftsteller W. G. Sebald für seinen Roman Die Ringe des Saturns (1995) wanderte . In der Fotografie der Überf ahrt klingt die Suche nach den Zwischentönen an, die die Ausstellung von Edit Oderbolz beinhaltet . D ie Reling im Halbschatten, der blaue Bodenakzent , die zwei verlassenen Stühle, die Wolken formation en sind alles Setzungen , die in der Ausstellung in anderer Form wiederzufinden sind.

Im ersten Raum der Galerie hängt Edit O derbolz mehrere unterschiedlich farbige und verschieden struktu r ierte Gitterkonstruktionen . Der Blick des Betrachters wander t von einem Gitter zum anderen. Unweigerlich werden die Gitter zu einander in Beziehung gesetzt. Leiten die Gitter ineinander über? Sind sie Fragmente eines grösseren, imaginären Bildkonstrukts ? Die Gitter können als Zeichnungen oder Linien eines Notizpapier s auf der Wand betrachtet werden. Die Übergänge wecken das I nteresse – der Bereich zwischen den Armierungseisen wird ausgelotet. D ie Gitter besitzen eine minimalistische Strenge und unterstreichen gleichzeitig das grosse Können von Edit Oderbolz , durch aus tarierte Anordnungen Stimmungen und Denkbilder zu erzeugen.

Folgt der erste Raum den Pri nzipien der Linienzeichnung, dem Diseg no , kann der zweite Raum mit den Vorstellungen von Farbe, dem Coloris , in Verbindung gebracht werden. Farbe wird in der klassisch en Kunsttheorie mit Gefühlen , die Linie hingegen mit der Logik assoziert. Edit Oderbolz hat getragene, einfache T - Shirts auseinandergeschnitten und die somit entstandenen , beinahe rechteckigen Farbfelder lose an Ösen auf der Wand vertei lt. Die Anordnung besitzt eine Leichtigke it der Geste. Die Hängung der textilen Farbfelder mittels Ösen und Nägel lässt an modulare Systeme denken, deren Veränderbarkeit im Prinzip angelegt ist.

Ergänzt werden die Farbfelder und Gitter von fünf mit Schreibmaschine geschriebenen Wort - und Textstücken . Die se Aufzeichnungen evozieren Stimmungen , die sowohl mit den Gittern als auch mit den Farbflächen in Verbindung gebracht werden können . Sie beziehen Edit Oderbolz als Autorin in die Au sstellung ein und stellen eine Komplizenschaft oder zumindest zeitweilige Vertrautheit zwischen Publikum und Künstlerin her. Die Worte können als Erinneru ngsfragmente betrachtet werden und bewegen sich durch die Lektüre von Blatt zu Blatt in den Raum .

Edit Oderbolz entwirft in Genau so eine Anordnung von Mö glichkeiten der Interpretation , die in der aufmerksamen Betrachtung und Lektüre realis iert und erweitert werden können .

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Edit Oderbolz
Exactly that

5 April - 17 May 2014

Opening Reception: Friday, 4 April 2014, 6 to 8 pm

We are delighted to show new works by Edit Oderbolz (*1966) in her second solo exhibition in the gallery. The title of the show E xactly that points to the attempt to describe the works in the exhibition with words. The title has no laconic meaning but stands for the capt uring and keeping of a mood , searching for wor ds, which are difficult to find .

The photographic invitation card a lready holds some aspects, which refer to the exhibition: The card transfers an idea of presence without any sentimentality. The pict ure was shot on a journey in the North Sea from Rotterdam to Harwich, Essex, close to the area explored by the German autho r W. G. Sebald in his novel The Rings of Saturn (1995). Th e picture taken on the passage hints to the search of nuances; an aim very present in the exhibition by Edit Oderbolz. The rail in the half shade, the accentuated blue ground, the two abandoned chai rs, the cloudscape these are all settings to be retrieved in another form in the exhibition.

In the first room of the gallery Edit Oderbolz hangs several, variably coloured and differently structured grids. The gaze of the beholder moves from one grid to another. Inevitably the grids are related to each other. Do the grids lead into each other? Are they fragments of a wider, imaginary construction? The grids can be looked at as lines of a notepad affixed to the wall. The transitions and interspaces awake interest – the sphere between the lines of the grids is examined. The grids feature minimalistic austerity and emphasise a mastery of Edit Oderbolz : to create moods and images of thoughts through perfectly balanced spatial structures.

As the first room fo llows the principles of line - drawing, disegno , so can the second be related to the conceptions of colour, coloris . In the classical theor y of art colour is associated with feelings, line on the other hand to logic. Edit Oder bolz has cut apart worn, simple T - shirts and has distributed the resulted, nearly square colour fields on bails loosely on the wall. The composition holds a lightness of gesture. The disposition of the textile colour fields with bails and nails evokes modular concepts, which convertibil ity is intrinsic to its system.

The colour fields and grids are complemented by five word and text pieces in an A4 format written with on old typewriter. These notes evoke moods, which can be related to both the grids and the colour fields. They include E dit Oderbolz as the direct author of the exhibition and set a complicity or at least a temporary familiarity between public and artist. The words can be viewed as fragments of a fugitive memory and move through the reading from sheet to sheet into the exhi bition space.

Edit Oderbolz creates in Exactly that a disposition of possible interpretations, which can be experienced and broadened by the beholder through a thoughtful and cheerful reflection.