Sam Francis: At the Center of Space - Werke von 1957 – 1994

Sam Francis: At the Center of Space - Werke von 1957 – 1994

Niederwall 10 Bielefeld, 33602, Germany Saturday, June 12, 2021–Saturday, August 21, 2021


Über die Sommermonate freut sich die Samuelis Baumgarte Galerie Ihnen die umfangreiche Einzelausstellung „Sam Francis – At the Center of Space“ zu präsentieren. Mit ausgewählten Werken von 1957 bis 1994 zeigen wir vom 12. Juni  bis 21. August 2021 einen spannenden Querschnitt durch das Oeuvre des berühmten amerikanischen Farbfeldmalers und abstrakten Expressionisten Sam Francis.

Die Vernissage der Ausstellung „Sam Francis – At the Center of Space“ findet am Samstag, 12. Juni 2021 um 17 Uhr mit einer Einführung von Jörg Mascherrek, M.A. Kunsthistoriker, Duisburg statt. Eine Anmeldung zur Vernissage ist erforderlich. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Sam Francis, 1923 in San Mateo, Kalifornien geboren, gehört zu den bedeutendsten Malern des amerikanischen Abstrakten Expressionismus und zählt bereits seit den fünfziger Jahren als mehrfacher documenta-Teilnehmer zu den international beachteten und anerkannten Künstlern. Fasziniert von der reinen Farbe als Gestaltwert und den Einwirkungen des Lichtes, überzieht Francis seine Leinwände und Papierarbeiten mit strahlenden, intensiv leuchtenden Farbflecken, wobei sich die dünnflüssige Farbe oft in feinen Linien und weichen Formen über die Leinwand ausbreitet. Die Malerei begreift Francis als einen Prozess, in dem der „kontrollierte Zufall“, Ordnung und Chaos, Unbewusstes und Absichtliches eine zentrale Rolle spielen.

Durch die Kombination von Material, Technik und Farbe erschafft Francis eine einzigartig symbolisch-assoziative Formsprache. Es entstehen dabei emotionale Bildwelten voller Lebensfreude, denn „beim Malen geht es um die Schönheit des Raumes und die Kraft der Eingrenzung“, so Francis. Ein herausragendes und frühes Beispiel für die in den 1950er Jahren entstandenen Arbeiten ist Ohne Titel, 1957, Gouache auf Papier, 9,5 x 6,5 cm.

In den 1960er Jahren spielt Acrylfarbe eine große Rolle in seinem Schaffen, wie bei Ohne Titel, 1964, Acryl auf Papier, 90,2 x 62,9 cm. Pinselstriche sammeln sich in großen und kleinen Farbfeldern, die stets in einer harmonischen Beziehung zueinander stehen. Der kraftvolle expressive Farbauftrag bei is To Mako, ca. 1966, Acryl auf Papier, 104,1 x 74,9 cm ist ein Beispiel für die ausdrucksstarke Malerei am Rand des Werkes sowie für die feinen Farbspritzer und Tropfen, die Francis' Arbeiten so charakteristisch werden lassen. Dieser Eindruck des Action Paintings setzt sich auch in den kommenden Jahrzehnten in Francis' künstlerischem Schaffen weiter fort. Die typischen Farbinseln und Rinnsale, als auch die flächendeckende Farbstruktur der 1970er Jahre findet sich in einem ganz besonderen Highlight der Ausstellung wieder. Die über 3 Meter große Arbeit E V, 1970 – 71, Acryl auf Leinwand, 304,8 x 182,9 cm besticht durch ihre gekonnte Verschmelzung der weißen Leinwand mit dem zarten Vexierspiel der lasierenden Acrylfarben.

Sam Francis zeigt sich sein Leben lang nicht nur vom Einsatz der Primärfarben in Monets Werk und vom amerikanischen Expressionismus von Jackson Pollock beeinflusst, sondern seine Werke sind Anknüpfungspunkte an die fernöstliche, insbesondere japanische Kultur. Seine Aufenthalte in Paris und anderen europäischen Städten sowie zwei Weltreisen, die ihn bis Thailand, Indien und Tokio führen, nutzt er zu eingehenden Studien, die beeindruckende Arbeiten hervorbringen. Dabei lautet die Botschaft, die Sam Francis mit seinen Werken ausdrückt: „We are always at the Center of Space.“