OPEN AGAIN: In Gesellschaft - Paulis Postazs & Co.

OPEN AGAIN: In Gesellschaft - Paulis Postazs & Co.

Wielandstr. 12 Berlin, 10629, Germany Monday, May 18, 2020–Friday, July 10, 2020

 


saturday night  by paulis postazs

Paulis Postazs

Saturday night , 2020

Sold

Malerei / Painting Gruppenausstellung / Group Show 

Anna Afanasjeva- Agate Apkalne- Anita Arbidane / neu- Anna Baklane- Flera Birmane- Krista Dzudzilo- Svitlana Galdetska- Valentyna Protsak- Paulis Postazs- Vineta Priste - Karkla- Georgios Kitsos- Elena Tarasenko 

18. Mai - 10. Juli 2020 

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

In Gesellschaft

Paulis Postazs und die neue figurative Malerei bei TVD ART   Fast scheint es so, als wären die Figuren erleichtert, sich nach langer Trennung infolge des Corona-Lockdowns zumindest auf einem Gemälde wieder treffen zu können.  Paulis Postazs nutzte die Pandemie-Krise für seine künstlerische Arbeit, deren Früchte die TVD ART Galerie nun präsentiert.  Vom einem  Sicherheitsabstand ist bei dem Maler keine Spur, als Modelle dienten ihm die Mitglieder seiner Familie, die er in Anlehnung an die Meister der italienischen und flämischen Frührenaissance zu raffinierten Gruppenbildern arrangiert. Durch Gestik und Blickkontakt setzt er seine Protagonisten zueinander in Beziehung, seinen Detailrealismus verbindet er mit einer hoch differenzierten Palette und altmeisterlicher Lasurtechnik. Dabei greift er auch auf das kleine Format zurück, wie es eher dem Stillleben vorbehalten ist. Sein „Schmuckstück“ gewinnt dadurch noch an jener eigentümlichen, subtilen heiteren Ruhe, die Postazs‘  Werken ohnehin gemein ist. Das Mobiliar in  „The Dice“ („Das Würfelspiel“) orientiert sich an den klaren geometrischen Formen des Bauhaus-Designs.   Feucht-fröhlich geht es bei TVD ART in Anita Arbidanes „Party Animals“ von 2013 zu. Hier amüsiert sich eine kokett gekleidete Gesellschaft von Künstlerinnen und Künstlern bei Wein, Tabak, Obst und Kartenspiel. Arbidane zitiert hier ein beliebtes Motiv der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts und kombiniert es mit der Grandezza der italienischen Renaissancekunst.    Feinste Blütensträuße vor pechschwarzem Grund bindet in altmeisterliche Manier Elena Tarasenko in ihren gerade entstandenen Blumenstillleben und setzt mit hintergründigem Humor noch Insekten als gesellige Begleiter dazu, die an der schönen Pracht bereits nagenden Gefallen gefunden haben. Alles irdische Leben ist eben vergänglich. Cool flaniert in ihrem „Ausflug“ die junge Dame inmitten großstädtischen Lebens, angesiedelt in einem Berlin der 1920er Jahre  Damit zollt die Malerin der damals populären Kunstrichtung der Neuen Sachlichkeit mit Vertretern wie Alexander Kanoldt oder Christian Schad Tribut. Unterkühlter Realismus in mondänem Gewand.     In Anna Afanasjevas „A winter tale“ von 2019 ist offenbar die ersehnte Post endlich angekommen. Andächtig ist das junge Mädchen mit dem Lesen eines Briefes in einer winterlichen Landschaft beschäftigt und will dabei vom Betrachter des Bildes nicht gestört werden.    Svitlana Galdetska weiß Licht und Schatten, Wind und Wasser buchstäblich zu malen. In perfektem Fotorealismus lässt die gebürtige Ukrainerin ihre beiden Töchter in weißen Kleidern spielerisch am heimatlichen Strand agieren. Die Vorfreude auf den Sommer ist geweckt.

Dr. phil. Angelika Leitzke