SOMMERSPEZIAL '18.
Malerei / Painting

SOMMERSPEZIAL '18.
Malerei / Painting

Schlüterstraße 54 Eingang NiebuhrstraßeBerlin, 10629, Germany Friday, June 8, 2018–Friday, August 31, 2018


j'adore by valentyna protsak

Valentyna Protsak

J'adore, 2016

Price on Request

my home by kaspars zarins

Kaspars Zarins

My Home, 2011

Contact Gallery

Gruppenausstellung / Group Show   

Künstler der Galerie   

Anna Afanasjeva - Agate Apkalne - Anna Baklane - Flera Birmane - Krista Dzudzilo - Svitlana Galdetska - Valentyna Protzak - Paulis Postazs - Vineta Priste - Karkla - Georgios Kitsos - Elena Tarasenko - Vija Zarina - Kaspars Zarins  

Zeitgenössische Malerei  in der Galerie TVD ART in Berlin-Charlottenburg   

„Hot town, summer in the city“ sang 1966 eine bekannte US-Popband, geschuldet einem heißen Sommer, der damals die amerikanischen Städte ausdörren ließ. Nicht weniger heiß dürfte es zur Zeit der italienischen Renaissance auf den Breitengraden von Rom, Florenz und Venedig zugegangen ein, doch Petrarca vermeldete im 14. Jahrhundert am Ende eines seiner Sonette an die Geliebte Laura: „Ich weiß nicht, was ich will, ich will nicht, was ich weiß. Im Sommer ist mir kalt, im Winter ist mir heiß.“    

Petrarcas Land des „dolce vita“ wird bis heute von Hitzeperioden heimgesucht wie auch die Metropole Berlin, trotz ihrer nördlichen Lage angeblich eine der wärmsten Städte Deutschlands und in den 1920er Jahren Brennpunkt einer neuen Stilrichtung: der „Neuen Sachlichkeit“.   

Sowohl von dieser wie auch von der italienischen Renaissance ließen sich Künstler der Galerie TVD ART in Berlin-Charlottenburg inspirieren, die mit ihrem „Sommerspezial '18“ noch bis Ende August kühle bis heiße Temperaturen verspricht.   

Kokett und doch gelassen offeriert sich Paulis Postazs  „Venus von Riga“ von 2013 mit dem Spiegel in der Hand. Postazs, fast schon so etwas wie ein Altmeister der lettischen zeitgenössischen Kunst, schuf hier eine moderne Variante eines beliebten Themas der italienischen Renaissancemaler wie Tizian, Bellini oder Giorgione.  Schließlich wagte auch Édouard Manet 1863 mit seiner „Olympia“ eine zeitgemäße Version des Motivs, die damals allerdings einen Skandal erregte. Postazs will aber nicht provozieren, sondern eher mit einem Augenzwinkern persiflieren: statt eines Fensterausblicks auf eine lieblichen Fantasielandschaft wie bei den italienischen Größen tut sich bei ihm im Hintergrund die Silhouette seiner Heimatstadt Riga auf, und die Schöne, für die wohl des Künstlers Gattin Modell saß, ruht nicht auf einem eleganten, wohl drapierten Bett, sondern auf einem provisorischen Lager aus Decken und Tüchern.   

Elena Tarasenko, geboren 1981 in Riga, kehrt dagegen in ihrem jüngsten Zyklus „Rückblick“ dem Betrachter buchstäblich den Rücken zu: mit mondän knallrot lackierten Fingernägeln prüft die junge Frau den Sitz ihres Haarknotens und hat aus ihrer Sicht den freien Blick auf eine traumartige Baum- und Himmelsszenerie, die sie aber durch ihren Kopf im close-up dem Beschauer verstellt. Wie bei den Malern der Neuen Sachlichkeit legt die Künstlerin Wert auf das kleinste Detail und sucht mit einer penibler Wiedergabe des Realen und einer altmeisterlicher Technik zu einer Stimmung des Surrealen zu kommen.   

Valentyna Protsak, Jahrgang 1988, die in der Schweiz Kunst und Design studierte, porträtiert wiederum wie in einem flüchtigem Moment Frauen in einem rhythmisch expressiven Stil, um auch das zerrissene Tempo des heutigen Lebens zu charakterisieren.   

Nicht zuletzt sorgen Bilder der 1972 in der Ukraine geborenen Svitlana Galdetska für sommerliches Flair bei TVD ART: als Protagonistinnen dienen der Malerin ihre beiden Töchter, die sie in einer Landschaft aus Licht und Luft, Wolken, Wind und Schatten, aus Meer und Sand in einem meisterhaften Fotorealismus spielerisch agieren lässt.