Women in Art. Malerei / Painting

Women in Art. Malerei / Painting

Schlüterstraße 54 Eingang NiebuhrstraßeBerlin, 10629, Germany Monday, September 3, 2018–Friday, November 30, 2018

Anna Afanasjeva, Agate Apkalne, Anna Baklane, Flera Birmane, Krista Dzudzilo, Svitlana Galdetska, Valentyna Protzak, Paulis Postazs, Vineta Priste, Karkla, Georgios Kitsos, Elena Tarasenko, Vija Zarina, Kaspars Zarins 

das moos by vija zarina

Vija Zarina

Das Moos, 2016

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Seit der Jahrtausendwende feiert die figurative Malerei weltweit ein Comeback. Lange wurde sie als Darstellung von Wirklichkeit mit den sinnlichen Mitteln von Farbe, mittels der Kraft der Fantasie und der Lust an einer Beobachtung der uns umgebenden Realität an den Rand gedrängt: durch den abstrakten Expressionismus nach 1945, dann durch eine Vielzahl neuer postmoderner Strömungen der 1960er und 1970er Jahre. Minimal und Concept Art, Performance-, Video und Installationskunst trieben die Reduktion der bildnerischen Mittel und die Entpersönlichung der Kunst weiter voran. Künstler, Kuratoren und Kritiker verkündeten den „Tod der Malerei“.

Dem reinen „Painting“ widmet sich daher die Herbstausstellung von TVD ART in Berlin-Charlottenburg mit Künstler*innen der Galerie, von denen einige in dem von dem österreichischen Kunsthistoriker Reinhold Fuchs 2013 herausgegebenen Kompendium „Women in Art“ als Weltgeschichte der Frauenkunst vom Mittelalter bis Heute verzeichnet sind.

Figurenbilder, Porträts von Bekannten und Verwandten wie das Selbstbildnis bilden den Mittelpunkt dieser Schau bei TVD ART, die erlebte Wirklichkeit mit dekorativen traumartigen Inszenierungen verbindet. Delikatesse und Raffinesse, die Freude am kleinsten Detail stehen vor banaler Realität, souverän vermischt man Vorbilder der Alten Meister wie der Klassischen Moderne, um damit ein ironisches Spiel zu treiben, nützt fotografische Vorlagen, um sie dann doch wieder zu verfremden: dem tradierten Selbstbildnis kehrt die lettische Malerin Elena Tarasenko buchstäblich dem Rücken zu, wenn sie sich, den Kopf abgewendet vom Betrachter, ihre Frisur mit modisch lackierten Fingernägel richtet, dies im close-up.

Im Kabinett dann die sommerlichen Bilder von Strand, Sonne, Sand und Meer der Ukrainerin Svitlana Galdetska, deren Werke auch im Kunstmuseum von Kiew zu finden sind. Man muss genau hinsehen: es handelt sich hier tatsächlich um Malerei und nicht um einen Schnappschuss via Kamera vom letzten Urlaub.