Nora Mona Bach
1988 geboren in Chemnitz
2006 – 2012 Studium in der Graphikklasse von Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle
2011 Studienreise nach Damaskus (Syrien)
seit 2018 Promotion (Ph.D.) an der Bauhaus Universität Weimar
lebt und arbeitet in Halle a. d. Saale
Mit dem Nachtsichtgerät unterwegs – Ich sehe was, was Du nicht siehst.
Landschaften. Es sind Landschaften. Da bin ich mir sicher, aber dann verlässt mich die Sicherheit schon, wenn es gilt, diese Landschaften näher zu beschreiben. Es sind Nah- und Fernaufnahmen, Wasser- und Waldlandschaften, verlassene Grundstücke mit Ruinen, Landschaften, in denen just in diesem Moment die Erde durch die Luft geschleudert wird, Landschaften wie durch ein vereistes Fenster gesehen. Es scheint oft Nacht zu sein.
Nora Mona Bachs Landschaften heißen „Halde“, „Gewässer“, „Vortex“ oder „Tatort“ – nicht gerade anheimelnde Ortsbezeichnungen, aber weit genug, um eigene Vorstellungen von den Ereignissen zu entwickeln, welche hier stattgefunden haben könnten. Menschen leben hier nicht mehr, haben jedoch vereinzelt Spuren hinterlassen. Aber nun sind wir hier unterwegs und sehen Dinge, von denen wir nichts ahnten, vielleicht auch nichts wissen wollten.
Die Stimmung der Landschaften changiert zwischen poetisch und bedrohlich; wir müssen selbst entscheiden, ob wir sie betreten, den Weg durch sie fortsetzen oder hier graben wollen. Man kann nicht wissen, was man finden wird. Einige wirken friedlich, andere gefährlich. Die unglaubliche Schönheit von Wirbeln, die lebensbedrohende Zerstörung anrichten.
Wir sehen die gleichmäßig gewellte Oberfläche von Wasser, ahnen sein Glitzern im Sonnenlicht. Wir scheinen nah dran zu sein. Oder sind es Aufnahmen der Nasa von den Wasserwirbeln des Meeres, aus mehreren Kilometern Entfernung gemacht? Oder doch der Blick durch ein Mikroskop?
Nora Mona Bach schafft Ungewissheiten, spielt mit unserem Wunsch nach Gewissheit und macht uns bewusst, dass alles eine Frage der Perspektive ist. Und der Phantasie.
Es gibt keinen Raum auf dieser Welt ohne eine Geschichte, sagt sie, die einen siebten Sinn hat für die Schichten, aus denen sich ein Ort im Laufe der Zeit zusammensetzt. Auch wir wissen, dass in unserer Wohnung Vormieter lebten, denn wir entfernen ihre alten Tapeten. Aber hören wir sie auch lachen und weinen? Fühlen wir das Leben, welches in diesen Räumen stattgefunden hat?
Diese Sensibilität ist eine Gabe, die Nora Mona Bach frei von Sentimentalität in ein großes Werk umsetzt, denn auffallend sind Größe und Materialität dieser Arbeiten, welche die Künstlerin bescheiden „Kohlezeichnungen“ nennt. Sie zeichnet aber nicht, sondern sie malt mit losem Reisskohlepulver. Reisskohle besteht aus gemahlener Holzkohle, Ruß, Ton und Bindemitteln und ermöglicht tiefere Schwarztöne als natürliche Zeichenkohle, die nur aus dem verkohlten Holz besteht. Tiefe Schwarztöne braucht die Künstlerin.
Nora Mona Bachs Arbeiten wirken wie Schwarz-Weiß-Fotografien von farbigen Malereien, so differenziert sind die Grautöne. Mit Bürsten und Fixativ, einem flüssigen Bindemittel, legt sie die Schwärze an und bindet sie dann ein in kraftvolle Strukturen von Grau, von schwungvollen Linien, energischen Schwüngen, Klecksen, Tupfen, bewegten Spritzern und Blattformen. Fixiert erneut, um diesen Zustand festzuhalten, an dem sie dann weiterarbeitet. Sie arbeitet von Hell zu Dunkel und von Dunkel zu Hell. Mit Kohlenstaub lässt sich mehr auf dem Papier anstellen als mit einem Stift aus gepresster Kohle. Der Staub lässt sich hin und her wischen, mit Fingern und Pinseln verteilen, man kann ihn mit Flüssigkeit zu Brei binden, bearbeiten, mit Radiergummis wieder abnehmen und mit anderen Werkzeugen sogar zu scharfen Linien formen.
Kohle ist eines der ältesten Mal- und Zeichenmittel der Menschheit, diente dann aber lange nur als billiges Arbeitsmittel, um Malereien vorzubereiten, weil man das Material leicht korrigieren kann. Das, was Nora Mona Bach macht, habe ich noch nie gesehen. Mit jedem Werk erweitert sie ihr technisches Repertoire, jede Arbeit beinhaltet eine Summe von Möglichkeiten. Die Künstlerin hat diese Technik entwickelt und über die Jahre perfektioniert. Sie denkt in großen Dimensionen, nimmt es mit femininer Kraft mit alten Männern auf. Wer denkt nicht beim Betrachten ihrer Arbeiten mal an William Turner, Max Ernst, Jackson Pollock oder Anselm Kiefer? Nicht, weil sie von ihnen irgendetwas übernommen hätte, sondern es ist ihre Unerschrockenheit, mit der sie Nie-Gesehenes aus diesem „armen“ und „dreckigem“ Material erschafft und dafür eine eigene Technik entwickelte.
Den Zufall plant sie dabei als Arbeitsmittel ein, fördert ihn gezielt, indem sie wohlüberlegt das Fixativ auf die leere Papierbahn wirft. Wohin sie mehr Flüssigkeit schleudert, dort werden sich die schwarzen Flecken häufen, denn das noch feuchte Fixativ bindet das darauf aufgetragene Kohlepulver. Aber im Detail lässt sich die Verbreitung der Spritzer nicht kontrollieren und so dienen die Flecken zur Inspiration und Imagination. Der Künstlerin macht es Freude, auf Geschehenes reagieren zu können – da ergeben sich Parallelen zum realen Leben: Mit Neugierde abzuwarten was passiert, erfordert Mut und das Selbstvertrauen, jederzeit darauf reagieren zu können. Weil sie das Material beherrscht, kann sie es gerne dem Zufall überlassen, um diesen anschließend wieder zu bändigen. Insbesondere das Wegnehmen der Kohle erfordert Entscheidungen. Das kann die Entscheidung für einen speziellen Radiergummi sein, der fettiger ist als ein anderer, denn beim erneuten Überarbeiten der radierten Partien mit Kohle, bleibt diese am Fett hängen und ergibt den erwünschten Grauton.
Nora Mona Bach ist die Meisterin der Grautöne, denn ein großer Teil der Arbeit besteht im Wegnehmen des Materials, im Aufhellen der Flächen. Sie ist sich dieses Luxus‘ im Umgang mit dem Material bewusst. Wie ein Bildhauer legt sie die Formen frei.
So entstehen in einem langen Arbeitsprozess ihre Landschaften, die gleichermaßen Abstand und Nähe erfordern. Abstand, um den impressionistisch gestalteten Raum überhaupt erfassen zu können. Nähe, um die unzähligen Details darin zu erkennen, um zu begreifen, welche den Hintergrund bilden oder welche vorgelagert sind. Es ist ein trickreiches Spiel mit unserem Sehsinn. Und obwohl jede ihrer Arbeiten in ihrem Kern etwas anderes verhandelt, so erzielen alle eine optische Verwirrung. Es ist das Licht, mit dem sich Nora Mona Bach auseinandersetzt und dabei ästhetische Erfahrungen ermöglicht. In ihrem Spiel mit Ambivalenzen irritiert sie uns und wir zweifeln an unserer Wahrnehmung, wollen es dann unbedingt genau wissen und vergleichen immer wieder: Die schwarzen Elemente in der Arbeit „o.T. (Kante)“ scheinen rechts den Hintergrund für weiße Blätter zu bilden, wehen aber links als Schwarm vor der weißen Fläche. Was stimmt? Oder trifft beides gleichermaßen zu?
Die Künstlerin spielt ebenso mit unserer Wahrnehmung wie mit den Gegensätzen und Assoziationen: Ungeformtes trifft auf Geformtes, Unbekanntes auf Bekanntes, diffuse Erinnerungen werden geweckt so wie Landschaften kurz aus dem Nebel auftauchen. Nur bedingt nehmen sie konkrete Gestalt an, verwandeln sich wieder, bevor wir ihrer habhaft werden können. Friedliches kann auf einmal bedrohlich wirken. Filigrane Pflanzenelemente erwecken den Anschein von Idyllen, dabei sind sie längst abgestorben oder erwachsen aus dem Humus von Vergangenem, der alles enthalten kann, was denkbar ist. Tatorte eben.
Wer ist mit einem Nachtsichtgerät unterwegs? Und warum? Jäger, Militär und Polizei, auch Wissenschaftler, Naturschützer und interessierte Laien. Sie alle suchen etwas, was offensichtlich schwer zu finden ist, was sich am Tag nicht zeigt. Oft stößt man dabei auf Unerwartetes, manchmal auf Unangenehmes und Bedrohliches.
Warum wirkt ein Wald bei Tag anders als in der Nacht? Angestrengt unterstützt der Hörsinn die Augen. Handelt es sich bei den grauen Flecken in „o.T. (Kleine Körper)“ um herumfliegende Samen von Gräsern oder um Lichtreflexe?
Oder handelt es sich bei allem doch nur um Fotonegative mit mehreren Belichtungen übereinander, so dass weiche Umrisse, Überschneidungen und Unschärfen das Bild prägen, das auch in ein Positiv verwandelt werden könnte?
Die Kompositionen aus hellen und dunklen Massen, die erst mit Abstand an Gegenständlichkeit gewinnen, erinnern an „Klecksografien“, eine Technik, die seit der Renaissance gezielt den Zufall nutzt, um spontan wirkende Bildkompositionen zu erzeugen.
Seit dem 18. Jahrhundert interpretierte man die anscheinend zufälligen Klecksformen als Ausdruck von seelischen Zuständen. Gibt es hier einen Bezug zu den Texten der Künstlerin?
Wie kann Kunst so viele Fragen aufwerfen? Nora Mona Bachs Landschaften enthalten Rätsel, welche sie uns lustvoll stellt. Ihre Landschaften sind vielschichtig: Nester und Gartenstücke mit zarten Zweigen und schwingenden Gräsern, sich entwickelnden Blüten und trockenen Blütenständen. Seestücke mit Schilf an der Uferzone, Blätter treiben auf der Wasseroberfläche. Im Unland, dem von Menschen verwüsteten, vielleicht durch eine Katastrophe verseuchtem Land, treibt die Grasnarbe bereits wieder aus. Egal, wie lange es dauert, aber auch nach einer Katastrophe wird sich wieder Leben entwickeln. Irgendetwas (ist) passiert, auch wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Die Verwandlung geht weiter. Es ist wie mit der Kohle: So lange sie nicht fixiert ist, ist alles offen und komplett veränderbar.
Nora Mona Bach ist keine Esoterikerin, sondern eine kraftvolle Künstlerin, die – dank ihrer Empathie und Phantasie – ein Gespür hat für die Energien von Orten, an denen menschliche oder natürliche Ereignisse stattfanden. Alles Geschehene lagert sich an einem Ort ab so wie in „o.T. (Tatort V)“ die Erdschichten – bis Gras darüber wächst und es verdeckt. Es ist nicht mehr sichtbar, aber trotzdem passiert. In den Landschaften von Nora Mona Bach konzentriert sich die Vielfalt der Welt, Mikro- und Makrokosmos sind eng miteinander verwoben. Einige Bilder erinnern an Naturvorgänge, zeigen das sich gerade Formende. Möchte diese Kunst wie Natur sein?
Aus sumpfigen Gebieten ragen vermodernde Stämme, Erdrutsche legen den Blick auf Schichtungen, Ablagerungen und ihre Einschlüsse frei, Lichterscheinungen beleuchten spotartig die Szenerien, geben kurzzeitig Einblicke frei, bevor die Dunkelheit die Landschaft wieder verschluckt. Die hier dargestellte Natur ist in Aufruhr, verwüstet, bedroht, abgründig, reich an Geheimnissen und Leben, das man entdecken kann, wenn man sich auf die Suche begibt. Bei Nora Mona Bach gibt es keinen Ort ohne Geschichte, keinen Ort ohne Tat. Jeder, der von ihr mit Kohlestaub erschaffenen Orte ist ein Tatort, der unsere Einbildungskraft befeuert.
Und ganz nebenbei: Das Feminine muss neu definiert werden, denn Künstlerinnen wie Nora Mona Bach sind mit dem Nachtsichtgerät unterwegs.
Dr. Kristina Bake, Halle (Saale)
Nora Mona Bach
1988 born in Chemnitz, Germany
2006 – 2012 Studied in the graphics class of Prof. Thomas Rug at Burg Giebichenstein, Halle University of Art
2011 Study trip to Damascus (Syria)
since 2018 Doctorate (Ph.D.) at Bauhaus University Weimar
lives and works in Halle a. d. Saale
On the way with the night vision device – I spy with my little eye …
Landscapes. They are landscapes. I am sure of that, but then certainty leaves me when it comes to describing these landscapes in more detail. They are close-up and distant shots, water- and forest landscapes, abandoned sites with ruins, landscapes in which the earth is thrown through the air at this very moment, landscapes as seen through a frosted window. Rather often, it seems to be night.
Nora Mona Bach’s landscapes are called “heap”, “inshore waters”, “vortex” or “crime scene” – not exactly homey place names, but far enough to develop your own ideas of the events, that could have taken place here. People no longer live here but have occasionally left their traces. But now we are on that road and are seeing things that we had no hunch about, maybe did not want to know.
The mood of the landscapes alternates between poetic and threatening; we must decide for ourselves whether we want to enter it, continue our way through it, or even dig here. You cannot know what you will find. Some look peaceful, others dangerous. The incredible beauty of maelstrom, that perpetrates life-threatening destruction.
We see the evenly undulated surface of water, suspect its glitter in the sunlight. We seem to be close. Or are they pictures taken by NASA of the water vortexes, taken from several kilometers distance? Or is it after all a look through a microscope?
Nora Mona Bach creates uncertainties, plays with our desire for certainty and makes us aware that everything is a question of perspective. And of imagination. There is no room in this world without its history, she says, who has a seventh sense for the layers which shape a place over time. We also know that previous tenants lived in our apartment because we remove their old wallpaper. But do we also hear them laughing and crying? Do we feel the life that has taken place in these rooms?
This sensibility is a gift that Nora Mona Bach turns into a large oeuvre free of sentimentality, because the size and materiality of these works, which the artist modestly calls “charcoal drawings”, are striking. But she does not draw, she paints with loose powdered charcoal. Charcoal powder consists of ground charcoal, soot, clay, and binders; and enables deeper blacks than natural drawing charcoal, which consists of the charred wood only. The artist needs real deep blacks.
Nora Mona Bach’s works look like black and white photographs of colored paintings, so differentiated are grey shades. With brushes and fixative, a liquid binding agent, she generates the blackness and then binds it into powerful structures of grey, of bold lines, energetic swings, blobs, dots, moving splashes and leaf shapes. Fixates again to capture this state, which she then continues to work on. She works from light to dark and from dark to light. Coal dust can do more on paper than a stick made of pressed coal. The dust can be wiped back and forth, spread with fingers and paintbrushes, you can bind it with liquid to mush, work on it, remove it with erasers and even form sharp lines with other tools.
Coal is one of the oldest painting and drawing materials in mankind, but for a long time it was only used as a cheap tool to prepare paintings because it is easy to correct the material. I have never seen something like what Nora Mona Bach does.
With each work she expands her technical repertoire, each work contains a summation of possibilities. The artist has developed this technique and has been perfecting it over the years. She thinks big, is with her feminine vehemence a match for old men. Who does not think of William Turner, Max Ernst, Jackson Pollock or Anselm Kiefer when looking at their work? Not because she would have adopted anything from them, but it is her dauntlessness with which she creates never-before- seen things from this “poor” and “dirty” material and developed her own technique for this.
In doing so, she plans coincidence as a tool, specifically encourages it, by carefully throwing the fixative onto the empty paper web. Wherever she hurls more liquid, the black spots will pile up there, because the still wet fixative binds the carbon powder applied to it. But the spread of the splashes cannot be controlled in detail and so the stains serve for inspiration and imagination. The artist enjoys being able to react to what has happened – there are parallels to real life: waiting with curiosity for what happens requires courage and the confidence to be able to react to it at any time. Because she knows the material off pat, she is happy to leave it to chance; to tame it again afterwards. Specially to take away coal requires decisions. This can be the decision for a special eraser that is greasier than another, because when you rework the erased areas with charcoal, they stick to the grease and give the desired grey shades. Nora Mona Bach is the master of grey shades, because a large part of the work consists in removing the material, lightening the surfaces. She is aware of this luxury when dealing with the material. She carves out the forms like a sculptor.
In this way, her landscapes are created in a long working process, which requires both distance and proximity. Distance to be able to capture the impressionistically designed space at all. Closeness to recognize the innumerable details in it, to understand which forms the background or which are in foreground. It is a tricky game with our sense of sight. And although each of her works deals with something else at its core, they all create a visual confusion. It is the light that Nora Mona Bach altercates with, enabling aesthetic experiences. In her play with ambivalences, she irritates us and we doubt our perception, then we absolutely want to know it and compare again and again: The black elements in the work “o.T. (Edge) ”seem to form the background for white sheets on the right, but they are a swarm on the left in front of the white surface. What is true? Or does both apply equally?
The artist plays with our perception as well as with the opposites and associations: the unshaped meets the shaped, the unknown meets the known, diffuse memories are awakened as landscapes emerge briefly from the fog. They take shape only to a limited extent, transform again before we can get hold of them. Peaceful things can suddenly appear threatening. Filigree plant elements give the appearance of idylls, but they have long since died or have grown out of the humus of the past, which can contain everything that is conceivable. Just crime scenes.
Who is using with a night vision device? And why? Hunters, the military and the police, scientists as well, conservationists and interested amateurs. They are all looking for something that is obviously difficult to find, and which does not show up during the day. One often comes across the unexpected, sometimes the unpleasant and the threatening.
Why does a forest look different during the day than at night? The sense of hearing supports the eyes exerted. Are the grey spots in “o.T. (Small Bodies)” flying-around seeds of grass or light reflections?
Or is it all just photo negatives with several exposures on top of each other, so that soft outlines, overlaps, and blurs characterize the image, which could also be turned into a positive?
The compositions of light and dark masses, which only gain objectivity at a distance, remind of “blotch graphics”, a technique that since the Renaissance has been using coincidence to create image compositions which seem to be spontaneous. Since the 18th century, the apparently random blob forms have been interpreted as an expression of mental states. Is there a reference here to the artist’s texts?
How can art raise so many questions? Nora Mona Bach’s landscapes contain puzzles, which she joyfully presents to us. Her landscapes are complex: nests and garden pieces with delicate branches and swinging grasses, developing flowers and dry florescence. Seascapes with reeds on the waterside, leaves floating on the water surface. In the UNLAND, the land devastated by humans, perhaps contaminated by a catastrophe, the turf is already sprouting again. No matter how long it can take, but even after a disaster, life will develop again.
Something happens/happened, even if you are not aware of it. The transformation continues. It is like coal: as long as it is not fixed, everything is open and completely changeable.
Nora Mona Bach is not an esoteric, but a powerful artist who – thanks to her empathy and imagination – has a feeling for the energies of places where human or natural events took place. Everything that happens sediments in one place, like in “o.T. (Crime scene V)“ the layers of earth – until grass grows over it and covers it. It is no longer visible, but it did happen. The diversity of the world is concentrated in the landscapes of Nora Mona Bach, micro and macro cosmos are closely interwoven. Some pictures remind of natural processes and show what is just being formed. Does this art want to be like nature?
Rotting trunks protrude from swampy areas, landslides reveal the stratification, deposits and their inclusions, light phenomena spotlight the sceneries, provide brief insights before the darkness absorbs the landscape again. The nature depicted here is in turmoil, devastated, threatened, abyssal, rich in secrets and life that you can discover if you go on a search. At Nora Mona Bach there is no place without history, no place without action. Each of the places she created with coal dust is a crime scene that fires our imagination.
And by the way: The feminine must be redefined because artists like Nora Mona Bach are out and about with their night vision devices.
Dr. Kristina Bake, Halle (Saale)